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Weihnachtsstadt Bad Homburg

Vergangene Freundschaften

von Lotti Wölflick, 4. Klasse, Friedrich-Ebert-Schule


Es war einmal ein junges Mädchen namens Elisabeth. Sie und ihre Eltern lebten in einem kleinen Haus im Schlosspark. Es war dort wunderschön, aber das schönste war das Schloss. So gerne würde Elisabeth dort drin wohnen. Aber ihr Vater war leider nur der Gärtner. Eines Tages lief sie durch den Park. Sie überlegte, wie es wohl wäre, im Schloss zu wohnen und plötzlich kam eine alte Dame auf Sie zu. Sie war schwarz gekleidet und unheimlich. Elisabeth erschrak, denn sie kannte die Frau nicht. Langsam bewegte sich die Dame auf Elisabeth zu. Sie nuschelte leise: “Liebes Mädchen, setzen wir uns doch auf die Bank dort.”

“Na gut!”, sagte Elisabeth, wenn auch zögernd.

“Magst Du das Schloss?”, fragte die alte Dame. “Ja!”, sagte Elisabeth.

“Ach ja.” sagte sie ruhig. “Hättest Du denn Lust darin zu wohnen?”

“Unbedingt!”, rief Elisabeth aufgeregt.

“Ich könnte Dir helfen.” “Wirklich?”, rief Elisabeth laut.

“Ja!”, sagte die alte Dame, “Aber dafür müsstest Du mir auch helfen!”

“Ach ja, wie denn?”

“Also, ich hatte noch nie eine Familie.” sagte die Frau.

“Wirklich?”, staunte Elisabeth.

“Ja” meinte die Frau, “Und deshalb dachte ich, dass wir vielleicht mal Tauschen könnten.”

“Hä?”, Elisabeth verstand nicht, was die Frau meinte.

“Ich meine, dass ich dich in die Vergangenheit bringen könnte und Du im Schloss lebst, wie eine Prinzessin”

“Echt?!”, kreischte Elisabeth

“Au!” rief die Frau, “Nicht so laut!”

"Entschuldigung." sagte Elisabeth etwas kleinlaut.

“Also und wie kann ich Dir da helfen?”, fragte Elisabeth.

“Nun,” fing die Dame an,”ich dachte so lange wie Du in der Vergangenheit bist…”.

Elisabeth unterbrach Sie. “In die Vergangenheit?”, rief sie.

“Natürlich, hatte ich doch schon gesagt”, meinte die alte Dame. “Wohin denn sonst?”

“Cool!” rief Elisabeth.

“Ja,ja”, meinte die alte Dame etwas genervt und fing wieder an. “Also, so lange du weg bist, könnte ich bei Deiner Familie leben, sagen wir so etwa für eine Woche. Sozusagen als Urlaub”, meinte die Frau.

“OK” willigte Elisabeth ein.

“Super!”, rief die Frau.

“Und wann kannst du mich als Prinzessin in die Vergangenheit schicken?

“Ich würde sagen jetzt sofort.”

Sie murmelte irgendwas Komisches und bewegte ihre Hände dabei. Dann auf einmal drehte sich Alles ganz schnell. Elisabeth wurde schwindelig und ehe sie sich versah befand sie sich in dem Schloss.

Wundervoll sah es von innen aus. Aber nicht nur das Schloss, sondern auch Elisabeth selbst. Sie trug ein blaues wunderschönes Kleid und auf ihrem Kopf saß ein Krönchen.

Währenddessen verwandelte sich die Frau in Elisabeth. Richtig glücklich sah sie aus und hüpfte durch den Park.


Zwei Tage vergingen und Elisabeth hatte sich im Schloss eingelebt. Sie hatte schon vieles über die Vergangenheit gelernt. Zum Beispiel Suppe anstatt Pommes zu essen und an ihrer Sprache zu arbeiten. Und das Seltsamste war, dass im Schloss Leute waren, nein eigentlich Bedienstete. Das war für sie etwas seltsam, aber in Ordnung.

Elisabeth in der Zukunft hatte richtig Spass. Sie verstand sich super mit den Eltern, allerdings musste sie sich an den Namen gewöhnen, etwa wenn sie zum Essen gerufen wurde.

Die Tage vergingen wie im Fluge. Elisabeth, die Prinzessin, war meistens spazieren und manche Leute kannte sie schon sehr gut, zum Beispiel die Bäckerin, den Briefträger und den Fleischverkäufer. Eines Tages erzählte sich im Dorf herum, dass ein siamesischer König kommen soll. Und natürlich wurde Elisabeth darüber informiert. Er sollte am nächsten Tag mit seiner Tochter ankommen. Elisabeth freute sich.

“Morgen kommt eine siamesische Prinzessin her”, dachte Sie.

Und am nächsten Morgen war es soweit. Tatsächlich war draußen laute Musik zu hören und eine Kutsche kam angefahren. Und nicht nur, dass es schneite, es schneite richtig viel.

Elisabeth lief schnell zum Schrank und zog sich warme Sachen an. Danach rannte sie nach draußen.

Als sie im Hof ankam, war die Kutsche bereits angehalten und die Tür wurde vom Kutscher geöffnet.

Heraus trat ein echter König mit rot-gelbem Umhang und Krone auf dem Kopf.

Er schritt langsam auf Elisabeth zu und gleich darauf trat ein hübsches dunkelhaariges Mädchen heraus. Auch sie trug ein rot-gelbes Kleid und lächelte mit. Sie hielt ebenfalls, wie ihr Vater, vor Elisabeth.

Inzwischen hatten sich viele Leute im Hof versammelt.

Elisabeth war begeistert, aber Sie hatte vergessen, eine Willkommensrede vorzubereiten. Deshalb improvisierte sie einfach:

“Lieber siamesicher König und liebe siamesiche Prinzessin, es ist uns eine Ehre euch in unserer kleinen Stadt begrüßen zu dürfen. Deshalb ein lautes Willkommen von uns Allen!”

“Vielen Dank”, sagte der König ganz gelassen und feierlich.

Elisabeth fuhr fort:” Treten Sie doch ein, in unser schönes Schloss!”. Und dann gingen Sie zu dritt gemeinsam hinein.


Elisabeth zeigte Ihnen Alles: den Speisesaal, den Musikraum, sogar die Küche.

“So eine Führung durch ein Schloss habe ich ja noch nie bekommen”, sagte der König.

Seine Tochter hatte noch nichts gesagt, sondern war nur mitgelaufen.

Zum Schluss zeigte Elisabeth noch die Schlafzimmer, denn diese hatte sie nicht vergessen.

“Vielen Dank!”, sagte der König. Und auch endlich seine Tochter sprach und bedankte sich.

“War mir ein Vergnügen!” sagte Elisabeth und fügte noch hinzu: “Frühstück ist in 15 Minuten.”

“In Ordnung,'', sagte die Tochter des Königs, “und übrigens, ich heiße Lena.”

“Ich bin Elisabeth.” Sie lächelten sich an und der König beschloss das Gepäck zu holen.

Eine Weile später zeigte Elisabeth ihnen Bad Homburg. Als Erstes zeigte sie selbstverständlich den Schlosspark. Sie zeigte ihnen den See, der vereist war, die große Wiese und den Blumengarten.


Danach gingen Sie in den Kurpark, wo die vielen Brunnen waren. Zuerst zeigte sie dort den Auguste-Victoria Brunnen. Dann den Elisabethen-Brunnen, den sie wegen ihres Namens cool fand. Auch Lena sagte: “Wie lustig!”

Dann war der Ludwigsbrunnen an der Reihe. Dann kam der Durstbrunnen, der Kaiserbrunnen, der Lousienbrunnen und natürlich der Stahlbrunnen. Weiter ging es durch den Kurpark mit dem Kaiser-Wilhelms-Bad. Elisabeth konnte zu Allem etwas erzählen, denn sie war ein Bücherwurm. Dann fragte Sie Ihre Gäste, ob Sie sich setzen wollten, denn Sie sahen etwas müde aus.

“Gerne!”, sagte Lena und sie setzten sich alle auf eine Bank.

Zum Glück hatte Elisabeth eine Decke dabei, denn sonst hätten sie sich nicht setzen können.

Der König sagte: “Euer Bad Homburg ist so schön!”

“Ja”, stimmte seine Tochter ihm zu.

“Ich denke”, meinte der König, “dass wir hier einen Tempel bauen lassen sollten, mit dem Namen Thai Sala im Park an der Quelle.”

Ein bisschen später kamen Sie wieder im Schloss an und aßen zu Abend.

Es gab Elisabeth’s Lieblingsessen: Spaghetti mit Tomatensoße und Salat.

“Lecker!”, rief Lena begeistert nach dem ersten Bissen.

Später nachdem sie gequatscht, gelacht und gegessen hatten, gingen Sie in ihre Betten und schliefen tief und fest.


Am nächsten Morgen fragte Lena beim Frühstück, ob man auf dem Teich Schlittschuh fahren könne. “Ja ich glaube schon.”, meinte Elisabeth.

“Super!”, rief Lena, “Dürfen wir es versuchen? Bitte Papa!” Lena war ganz aufgeregt.

“Also gut, wenn Elisabeth einverstanden ist.” sagte der König.

“Natürlich!”, sagte Elisabeth und ein paar Minuten später hatten sie ihre Schlittschuhe bereits an und stapften durch den Schnee zum Teich.

Lena sprang gleich auf das Eis. Elisabeth dachte Sie würde sich gleich dabei verletzen und rief: “Alles Gut?”. Lena antwortete: “Mehr als gut!”

Elisabeth beruhigte sich und kam auch geschlittert. “Woooa!” kreischte sie. Sie war noch nicht so gut im Schlittschuhfahren. “Ich helfe dir!” meinte Lena. Dann fuhren sie gemeinsam über den Teich.

Eine ganze Weile waren Sie jetzt schon auf dem Eis gewesen, dann fragte Lena ob Sie vielleicht Fangen spielen wollten. “OK.” sagte Elisabeth und sie spielten.

“Du bist!” lachte Lena oder “Hab dich!, rief Elisabeth. Sie lachten und kreischten und riefen sich lustige Sachen zu.


Plötzlich zog ein starker Wind auf. Elisabeth war abgelenkt und fuhr über einen kleinen Stein, wobei sie das Gleichgewicht verlor. “Aua!” rief Sie. “Lena Wo bist du?”

Auch Lena fand Elisabeth nicht. Sie suchte sie und wurde ein wenig panisch. Doch dann hörte sie sie, fuhr zu ihr und half ihr hoch. “Aua”, rief Elisabeth, denn ihr Fuß war umgeknickt. Lena konnte ihr trotzdem helfen. Sie packte sie und dann lief sie so schnell es ging mit Elisabeth auf dem Rücken zum Schloss zurück. Das Personal kümmerte sich um die Mädchen. Elisabeth hatte sich zum Glück nicht wirklich wehgetan. Sie setzten sich an den Kamin und tranken Kakao.

Elisabeth bedankte sich bei Lena und meinte nur: “Sowas machen Freundinnen eben”. Sie lächelten sich gegenseitig an.


Die restlichen Tage gingen Sie spazieren, übernachteten in Elisabeths Zimmer und spielten. Am Tag der Eröffnung der Thai Sala mussten sich die Mädchen voneinander verabschieden. Sie sagte auf Wiedersehen und wünschte eine gute Heimreise. Sie umarmten sich und plötzlich verschwand auch Elisabeth, denn die alte Damen hatte sie zurück in die Zukunft gezaubert.

Die Dame sah glücklich aus und berichtete Elisabeth, dass Sie viel spazieren gegangen sind, Pommes gegessen und im Schlosspark gegärtnert haben. Elisabeth staunte. So schnell konnte sie nicht einmal sprechen. Die alte Dame fragte: “Wie war es bei dir?”

Elisabeth sagte: “Toll! Wir sollten das mal wiederholen!”

Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann reisen sie noch heute durch die Zeit.

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