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  • Weihnachtsstadt Bad Homburg

Sterne der Hoffnung

von Luis Volkert, 5. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Vor vielen, vielen Jahren, als die Winter noch bitterkalt und die Sommer nicht gar so heiß waren, wohnte in der wunderschönen Kurstadt Bad Homburg ein 15-jähriger Junge, der Erik hieß. Eriks zwei Jahre jüngerer Bruder war Moritz. Damals gab es viele Geschichten über Sterne, die Hoffnung bringen sollten. Erik war einer der wenigen, die ganz fest daran glaubten. Seine Freunde zogen ihn immer damit auf, dass er abergläubisch sei und er nur komisches Zeug rede.

Er fand aber, dass die Geschichten über die Hoffnungssterne wahr sein und seine Freunde nicht immer Recht haben mussten.

Eriks Mutter hielt ihn für verrückt, genau wie alle anderen, bis auf seine Nachbarin, die schon sehr alt war und ihm immer wieder neue Geschichten über magische Sterne, angeblich aus ihrer Kindheit, erzählte. Eine davon war Eriks Lieblingsgeschichte. Sie handelte von dem Überfall der Barbaren, die von einem Feuerdrachen verjagt wurden, der durch die Sterne gerufen wurde.


Doch nun war es schon spät, die Nachbarin schickte ihn mit freundlichen Worten heim. Er sollte schlafen gehen.

Doch Erik wachte plötzlich auf, doch nicht von dem üblichen Vogelgezwitscher, sondern wegen einiger gedämpfter Stimmen, die von der Straße kamen. Er ging an sein kleines Fernster und versuchte, die gemurmelten Worte zu verstehen.

Er sah auf der Straße fünf Bürger, die über irgendetwas redeten.

Ein großer, dicker Mann mit einem Spitzbart sagte zu einem anderen Mann, der klein und dick war: „Hast du auch schon gehört, dass die Barbaren die Nachbarstädte angreifen und sie ausrauben.“


Der kleinere Mann meinte: „Ja, das habe ich auch gehört. Jemand hat mir erzählt, dass sie angeblich auch Elektrodrachen beschworen haben, um die Nachbarstadt Oberursel einzunehmen. Sie wüten mit brachialer Gewalt und verbrennen Alles und Jeden.“

Erik dachte kurz darüber nach, was die Männer gesagt hatten, und ihm kam ein schlimmer Verdacht. In einer der Geschichten gab es Böse, die die ganze Welt beherrschen wollten, und alle anderen Völker versklavten, um selbst die Einzigen zu sein, die Macht hatten. Würde Ihnen dieses Schicksal bevorstehen?


Einige Tage darauf lief Erik grübelnd durch die Stadt. Plötzlich rannte ein Botschafter an ihm vorbei und rief: „Platz da, ich muss schnell zum König, er erwartet Bericht darüber, wie es an der Front der Oberuseler läuft. Barbaren-Horden kommen auf unsere Stadt zu.“

Erik wollte Genaueres wissen und beschloss, dem Botschafter nachzulaufen. Er schlich sich mit ihm ins Schloss und belauschte den König und den Botschafter. Der König sah verzweifelt aus und hoffnungslos, nachdem er gehört hatte, was der Botschafter von den vielen Verlusten der Nachbarstädte berichtete. Seine Truppen waren in Alarmbereitschaft, aber sie waren zu wenige und zu schlecht ausgestattet, um sich vor den Elektrodrachen und den Barbaren zu behaupten. Erik erschrak und lief auf den weißen Turm des Schlosses. Ganz oben angekommen, sah er zu den Sternen und sprach voll Hoffnung uralte Worte, welche er aus einer der Geschichten seiner Nachbarin kannte, in einer alten, längst vergessenen Sprache. Einer der Sterne löste sich mit einem Feuerschweif vom Himmel und fiel zu Erik hinunter. Erik fing den glühenden Feuerball auf und plötzlich verschmolz der Sternklumpen mit Erik. Erik spürte, wie die Kraft in ihn floss, und wuchs und wuchs. Er verwandelte sich in einen rotglühenden Feuerdrachen und brach auf, die Gefahr von seiner Stadt abzuwenden.

Mit der Kraft des Sternes gelang es ihm, seine wunderschöne Stadt vor den Barbaren zu retten.

Zum Dank verlieh ihm der König die Ehrenbürgerwürde, die es ihm erlaubte, zusammen mit seiner Familie und allen Freunden einmal im Monat kostenlos auf der Luisenstraße Eis essen zu gehen. Von nun an zog ihn keiner mehr wegen seiner Sternengläubigkeit auf.

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