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  • Weihnachtsstadt Bad Homburg

Fort mit dem Weib

von Lara Klein, 8. Klasse, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Vor langer Zeit lebte einst eine Kaiserin in einem großen Schloss.

Ihr Name war Viktoria die II. Gemeinsam mit ihrem Gemahlen, Kaiser Wilhelm der II, wohnte sie in dem Bad Homburger Schloss und führte ein glückliches Leben. Doch das Glück war nicht auf ihrer Seite, die fiese Hexe Walburga hatte es auf sie abgesehen und machte ihr das Leben zur Hölle. Tagein Tagaus drang sie in das Schloss ein, lockte sie in den verwunschen Hardtwald und wollte sie am liebsten zu Nichte machen. So war es wieder mal, Viktoria war gerade im Hardtwald spazieren. „Welch unangenehmer Ohrenschmaus, was mag das bloß sein?“

Viktoria blickte sich um und was sie dann sah, ließ sie zusammenschrecken. „Oh Walburga, was treibst du dich zu später Stund hier herum? Du lässt mein adeliges Blut gefrieren.“

„AchViktoria, du dummes Weib, halt den Mund!“ Viktoria wollte ihren Ohren nicht recht trauen.

Dieses grässliche Hexenweib möge ihr den Mund verbieten?

„Oh du grässliche Hexe, verzieh dich in dein Hexenhaus und lass mich bloß in Frieden. Möchte wissen, was dich dazu beruft, mir hinterher zu laufen. Wenn du es noch einmal wagst, mir den Mund zu verbieten, lasse ich dich elendig im Hexenturm verbrennen!“

Die Hexe Walburga war nicht sehr beeindruckt von Viktorias harschen Worten und fing an mit ihren Händen zu fuchteln.

„Hokuspokos Fidibus, Viktoria soll leiden ganz ehelend, bis sie nicht mehr Kaiser Wilhelm ke-.“ „Boom“ aus dem Nichts flog Walburgas Fledermaus in ihre Arme und unterbrach ihren Hexenspruch.

„Oh Fidibus du dreckiger Lump, aus dir mache ich Muß! Gerade war ich dabei, die dreckige Prinzessin hinzurichten doch du Luder musstest mich unterbrechen“, schrie Walburga die Fledermaus bitter an. Als die Hexe merkte, dass Viktoria nicht mehr neben ihr stand, schickte sie ihre Fledermaus los, um sie kaltblütig umzulegen, damit sie endlich, wie sie es sich schon immer vorgestellt hatte, Kaiser Wilhelm für sich zu gewinnen und mit ihm zu leben. Im Nu tauchte Fidibus mit der Prinzessin im Maul auf und warf sie vor Walburgas Füße. „Danke Fidibus, mein Guter! Na meine Liebe, Fidibus fliegt dich jetzt in mein Häuschen und macht dir schoneinmal ein Feuer an. Fühl dich wie zu Hause. Bis gleich, Schätzchen!“

Fidibus machte sich, wieder einmal mit Viktoria im Schnabel, auf den Weg zu der Hexenhütte. Viktorias Augen wurden ganz feucht. „Oh diese verdammte Hexe! Aber sicher kommt Wilhelm gleich und wird mich retten, zum Glück weiß er Bescheid wo ich bin. Für diese Tat wird sie verbrennen müssen!“


Währenddessen im Schloss:

„Ohweia meine arme Viktoria ist nun seit Stunden fort im Wald, sie wird doch wohl nicht von den Wölfen zerfleischt worden sein, oder? Ach ich weiß gar nicht was ich tun soll, so helfen sie mir doch, Herr General!“, ertränkte sich der Kaiser in Mitleid. „Wir schicken sofort ein paar Jäger los, die sie finden werden. Machen sie sich keine Sorgen, im Hardtwald kommt niemand um.“

Dies genügte dem Kaiser und er senkte sein Gesäß auf den Thron.

Im verwunschenen Hardtwald war Viktoria nun gefesselt worden und man hörte elende Schreie. „Du verwöhnte Göre, sei endlich still.“, polterte die Hexe.

Viktoria wimmerte vor Schmerz und fragte schließlich: „Was habe ich dir jemals getan, dass du mich umlegen willst?“ „Du weißt es genau. Du hast mir Wilhelm weggenommen. Wegen dir wohne ich heute im Wald und hab die Liebe meines Lebens verloren! Diesen Schmerz, den du mir damals zugesetzt hast… Dafür wirst du jetzt büßen!“


Mit diesen Worten wollte sie gerade den brühendheißen Trank, den sie zuvor gebrüht hatte, über das zarte Gesicht der Prinzessin gießen. Doch plötzlich öffnete sich die Tür und die Jäger stürmten herein und packte die Hexe. Die immer noch gefesselte Prinzessin war überglücklich und rief vor Freude: „Oh wie gut, dass ihr hier seid. Doch nun verbrennt die grässliche Hexe.“

„Liebend gern, wer der Gemahlin von Kaiser Wilhelm ein Haar krümmt, wird bitterhaft umkommen“, antwortete ein Jäger.

Die Prinzessin wurde entfesselt und wurde in eine Kutsche geleitet, die vorne wartete und fuhr sie zum Hexenturm.


Dort angekommen versammelte sich der Kaiser, die Kaiserin sowie die Jäger und Walburga wurde gepackt. „Oh Viktoria, verzeih mir doch! Es war ein großer Fehler, es tut mir leid!“, schniefte die Hexe. Doch Viktoria schüttelte den Kopf und man ließ sie verbrennen. Bis heute kann man ihre Schreie im Hexenturm noch hören.


Viktoria und ihr Gemahl fielen sich um die Arme und ließen sich nie wieder los.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

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