Von Nina Heyde, 6n, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium
Es waren einmal…
...ein Mauschler und eine Mauschlerin, die sich schon sehr auf Weihnachten freuten. Mauschler waren einen halben Meter große Wesen, mit Schaufelhänden und blauem Fell.
„Jetzt feiern wir Weihnachten schon zum dritten Mal in Bad Homburg!“ rief der Mauschler freudig, und die Mauschlerin fügte hinzu: „Ja! Bad Homburg ist einfach eine wunderbare Stadt! Das wird mal wieder großartig!“
Sie machten sich gerade auf den Weg zum Weihnachtsmarkt, als sie aus einer Seitengasse ein trauriges Schluchzen hörten. Es gehörte zu einem eher kleinen, hellblauen, felligen Drachen mit großen Augen. Die Mauschlerin fragte ihn: „Na, wieso bist du denn so traurig?“ Er antwortete: „Ich wollte mir zu Weihnachten einen Wunsch erfüllen und eine Sightseeing-Tour in Bad Homburg machen, aber ich habe mich verlaufen!“, und weinte gleich darauf noch doller. Der Mauschler sagte: „Oh nein! Aber wir können dir doch helfen!“ Der Drache antwortete: „Wirklich? Würdet ihr das für mich tun?“ Der Mauschler sagte: „Natürlich. Erst recht an Weihnachten lassen wir doch Niemanden weinend stehen! Wir sind übrigens die Mauschler, und du?“ „Ich? Ich bin Cielo.“ antwortete der Drache, der mittlerweile eher verlegen als verzweifelt war. Die Mauschlerin rief: „Na dann los! Als Erstes gehen wir zum Weihnachtsmarkt!“
Eine drachtastische Sightseeing-Tour - Illustration von Doro Kaiser
Dort sagte Cielo nach einem kurzen Essens-Bummel mampfend: „Ich liebe ja gebrannte Mandeln, aber stellt euch doch einmal vor, wie diese Stadt von oben aussehen würde!“ Darauf erwiderte die Mauschlerin: „Du weißt schon, dass wir nicht fliegen können, oder?“ Dieser antwortete: „Ihr nicht, aber ich schon! Wollen wir es so machen, dass ich euch herumfliege, und ihr mir sagt, wohin?“ Der Mauschler antwortete: „Ich weiß ja nicht, ob das so eine gute Idee ist… Wir Leben von Natur aus unter der Erde, da ist Höhenangst mehr als angebracht!“, aber die Mauschlerin war sofort Feuer und Flamme und rief: „Wunderbarer Vorschlag, wir sollten als Erstes zum großen Weihnachtsbaum fliegen!“, und stieg auf den Drachen. Sie zog den Mauschler zu sich und ehe sie es sich versahen, waren sie beim Weihnachtsbaum. Dort vergaß auch der Mauschler seine Angst und die drei kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: viele kleine Kugeln leuchteten am Baum in Farben, wo sogar der Regenbogen neidisch wäre und auf der Spitze saß ein golden funkelnder Stern, der Trita wirklich ähnelte. Sie war ein Hoffnungsstern, den die Mauschler vorletztes Jahr kennengelernt hatten. „Wow!“, dachten die drei und der Mauschler rief Cielo zu: „Wir könnten als Nächstes zum Schloss fliegen und einen kurzen Stopp beim weißen Turm einlegen.“
Dort angekommen rief der Mauschler: „Ouah! Hilfe, eigentlich meinte ich neben dem Turm, nicht auf seiner Spitze!!!“ Der Drache sagte erfreut: „Wow. Ich bin es ja gewohnt, die Welt von oben zu sehen, aber diese Aussicht…“ „… ist wunderschön.“, vervollständigte die Mauschlerin seinen Satz.
Mittlerweile ging die Sonne unter und es sah magisch aus, als nach und nach überall die Lichter angingen und das Schloss und der Park in orange-rotes Licht getaucht waren.
Im Chor sagten die drei zu einander: „Danke für alles!!!“, aber dieser Tag neigte sich dem Ende zu und sie mussten sich verabschieden. Allerdings versprachen sie einander, sich mal zu besuchen.
Ende
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