von Hinata Miyake
Es war einmal ein Junge, der hatte lange, lilafarbene Haare, die mit einem weißen Haargummi zusammengebunden waren. Seine Augen leuchteten goldfarben. Mit ihnen konnte er jeden beruhigen. Sein Traum war es, ein Land zu schaffen, das die ganze Welt verändern würde. Ein Land, in dem es keinen Krieg gab, einen Ort, an dem die Menschen friedlich leben konnten. Er lebte mit seiner Mutter in einer sehr alten Stadt. Sein Vater war im Krieg. Dessen Schwert bewahrte er als kostbaren Schatz. „Er ist wie sein Vater“, dachte die Mutter stolz, „großzügig und warmherzig.“
Eines Tages hörte der Junge von einem großen weißen Turm in einem fernen Land. „Dort“, so sprach der Zauberer, „findest du eine magische Kraft, die die Welt verändert.“ Der Junge war sehr glücklich. Konnte er sich so seinen Traum erfüllen? Nach dem gemeinsamen Essen sagte seine Mutter plötzlich: “Mein Junge, ich weiß, dass du endlich etwas gefunden hast, um deinen Traum zu erfüllen.” Der Junge sagte nichts und hörte nur zu. “Mein lieber Sohn, du musst dich nicht wegen mir zurückhalten”, fuhr seine Mutter fort. Und sie nahm das Schwert des Vaters und gab es ihm. Der Junge nahm es von seiner Mutter und mit einem Abschiedskuss begab er sich auf die Reise. Mit einem Schiff fuhr er viele Monde lang und ritt auf einem Pferd manchen Tag, bis er zur Stadt des Weißen Turms gelangte. Dieser stand aber bei einem wunderschönen Schloss. Ein großer Teich mit Seerosen, leuchtend grüne Bäume und vor allem die mächtige Libanon-Zeder faszinierten ihn. Es war tatsächlich ein Wunderland.
Zaghaft näherte er sich dem Weißen Turm und stieg die Treppe hoch. An des Turmes Spitze entdeckte er einen Zettel, der ihm drei Aufgaben auftrug. Zuerst musste er einen Weg durch das verschlungene Labyrinth finden. Aber mit seinem Mut hatte er es bald geschafft. Dann musste er die schwierige Frage beantworten, welche Stadt wohl die schönste auf der ganzen Welt sei. Nach kurzem Umherschauen antwortete er: „Bad Homburg!“ Schließlich musste er durch einen langen, dunklen Tunnel laufen. Mit jedem Schritt wurde er unsicherer; aber auch diese Aufgabe meisterte er. Am Ende des Tunnels fand er eine Tür. Er war erleichtert, holte tief Luft und öffnete die Tür ... Wow! Als er die Tür öffnete, sah er einen großartigen Raum. In der Mitte des Raums erblickte er ein Tisch. Und auf den Tisch stand eine kleine Lampe. Er rieb daran und es zeigte sich ein mächtiger Lampengeist. Dieser verneigte sich und sagte: „Du bist jetzt mein Meister, du hast es geschafft, jetzt gebe ich dir, wonach du verlangst.“ Und der Lampengeist zeigte dem Jungen den Kurpark, die wunderschöne russische Kirche, er führte ihn zu den Bad Homburgern und da merkte der Junge, dass hier das Land war, in dem die Menschen glücklich und zufrieden lebten. Ein König aber brauchten sie nicht.
Zufrieden fuhr er wieder nach Hause und zu seiner Überraschung war es schon Weihnachten. So lange hatte er gebraucht? Aber er ging mit seiner Mutter zu den Weihnachtsmärkten und war jetzt ganz sicher, dass Bad Homburg ein Ort war, wo die Menschen friedlich leben konnten. So lebte er dort so glücklich, wie es die Bad Homburger noch heute sind.
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