Von Amelie Weber-Liel, 7c, Maria-Ward-Schule
Ich dachte gerade daran, dass meine Freundinnen und ich gleich in der Schulpause besprechen wollten, ob wir morgen auf den Weihnachtsmarkt gehen, als mich mein Mathelehrer aus meinen Gedanken riss:
„Maja, kannst Du wiederholen, was Katharina gerade gesagt hat?“
Meine Freundin Sabine stieß mir mit dem Ellenbogen in die Rippen und flüsterte mir zu: „Sie hat gesagt, dass (-5+3)-(-9)=7 sind!“ Ich schaute dem Lehrer in die Augen und sagte: „Sie hat gesagt, dass (-5+3)-(-9)=7 sind!“
Da war mein Lehrer doch sehr überrascht und ich schaffte es Sabine ein schnelles „Danke!“ zuzuflüstern.
Endlich erlöste uns der Schulgong zur Pause und ich lief nach draußen zum üblichen Treffpunkt von meinen Freundinnen und mir. Ich musste auch nicht lange warten und sie kamen schon um die Ecke. Ich fragte in die Runde, ob jeder Zeit hat am Samstag von 14Uhr bis 18Uhr auf den Bad Homburger Weihnachtsmarkt zu gehen. Alle waren einverstanden und sagten zu – sogar meine Freundin, die sehr strenge Eltern hat, die nicht so viel erlauben.
Da gongte es zu den letzten Schulstunden vor dem Wochenende – ausgerechnet Englisch, mein Problemfach! Die Stunden zogen sich wie Kaugummi, aber irgendwann waren sie auch zu Ende und es ging endlich nach Hause.
Der restliche Tag verflog, da ich viel für die Schule tuen musste und nach dem Essen ging es auch schon ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte ich um 10Uhr auf und war sofort aufgeregt. HEUTE würde ich mit meinen besten Freundinnen auf den Bad Homburger Weihnachtsmarkt gehen!
Ich frühstückte schnell, lernte noch ein wenig für die kommende Deutscharbeit und machte mich dann mit dem Bus auf den Weg.
Als ich ankam warteten meine Freundinnen schon auf mich. Wir schlenderten durch die schön dekorierten Buden und kauften uns Freundschaftsketten.
Nach einer Stunde machten wir eine kleine Pause bei Kinderpunsch und gebrannten Mandeln als wir plötzlich ein kleines Kind schreien hörten.
Wir liefen schnell zu ihm und es erzählte uns unter Tränenausbrüchen, dass es seine Mutter verloren habe. Ihre Mutter habe gesagt, sie ginge nur kurz zu der Bude mit den schönen Stofftieren und nun käme sie nicht wieder!
Wir trösteten das Mädchen, nahmen es an die Hand und machten uns gemeinsam auf die Suche. Zusammen gelang es uns ihre Mutter zu finden. Die Mutter entschuldigte sich ganz oft bei ihrer Tochter, weil sie zu lange weg gewesen sei und dankte uns bestimmt 1000 Mal.
Als wir weiterschlenderten fiel uns schon wieder etwas auf: Hinter einer Bude schien ein Mann eine Frau zu bedrohen! Zufällig sahen wir einen Polizisten und machten ihn darauf aufmerksam. Als dieser der Frau sofort zu Hilfe eilte, ergriff der Mann die Flucht.
Zum Glück lief der Rest des Aufenthaltes auf dem Bad Homburger entspannt ab und wir konnten die Zeit bis 18Uhr in vollen Zügen genießen.
Dann wurde es Zeit zu gehen und wir nahmen den Bus – bis auf Sandra, die zu Fuß gehen wollte, da sie in der Nähe des Weihnachtsmarktes wohnte.
Wir winkten durch das Fenster, als wir bemerkten, dass der Mann, der vorhin noch die Frau bedroht hatte, nun unsere Freundin bedrängte.
Ich rief gerade mit meinem Handy die Polizei, als die Mutter mit ihrer Tochter, die wir vor ein paar Stunden wieder vereint hatten mit einem Polizisten ankamen und unsere Freundin retteten!
Ich bin so froh und glücklich, dass Menschen sich so umeinander kümmern.
Ende
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