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von Pauline Diehl, 4. Klasse, Grundschule Dornholzhausen


Es war einmal vor langer, langer Zeit ein kleines Mädchen namens Merle, das mit ihrer Mutter in einer Hütte am Waldrand lebte. Ihr Vater war vor zwei Jahren gestorben und seitdem mussten sie oft hungern.


Es war an einem frühen Morgen im tiefen Winter, als Merle mit ihrer Mutter in das naheliegende Dorf spazierte. Um diese Jahreszeit war es schon sehr kalt, doch Merle und ihre Mutter konnten sich auch keine dicken Jacken leisten. Sie trugen nur einfache Lumpen. Als sie nach kurzer Zeit die Altstadt von Bad Homburg erreichten, war dieses schon schön weihnachtlich geschmückt. Ein großer, bunt verzierter Weihnachtsbaum stand auf dem Marktplatz. Merle und ihre Mutter staunten und liefen an den geschmückten Häusern und dem hell erleuchtetem Weihnachtsbaum vorbei. Als sie an der alten Backstube ankamen, öffnete eine nette, alte Damen ihnen die Tür und fragte, was sie haben wollen. Merles Mutter antwortete: „Wir können uns nichts kaufen. Wir wollten nur fragen, ob sie uns etwas schenken würden?“ Die Frau sah sie mitfühlend an und sprach zu ihnen: „Seid unbesorgt, ich gebe euch, was ihr braucht. Sie verschwand für einen kurzen Augenblick in der Küche und kam mit einem großem, verziertem Lebkuchenhaus in den Händen wieder. Sie überreichte es Merle und sagte: „Dieses Lebkuchenhaus wird euch helfen und beschützen. Wenn ihr euch etwas wünscht, beißt hinein und euer Wunsch wird erfüllt. Ihr habt so viele Wünsche frei, bis euer Lebkuchenhaus aufgegessen ist.“ Als die Dame zu Ende gesprochen hatte, sahen Merle und ihre Mutter mit großen Augen auf das Lebkuchenhaus und plötzlich verschwand die Dame, ohne noch etwas zu sagen. Die beiden sahen sich an und lachten. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass das, was die Dame ihnen erzählt hatte, in kleinster Weise wahr war. Sie wandten sich zur Tür und gingen wieder nach draußen auf den Marktplatz.


Dort war es genauso wie zuvor, nur dass Merle jetzt ein großes, leckeres Lebkuchenhaus in den Händen hielt. Dann entdeckte Merles Mutter auf dem Boden eine Münze. Sie hebte sie lächelnd auf, zeigte sie Merle und sagte: „warte du hier draußen, während ich versuche, in den Geschäften mit der Münze uns etwas zu kaufen.“ Merle willigte ein und wartete draußen am Weihnachtsbaum. Auf einmal schwebte die alte Dame aus der Bäckerei zu ihr herüber. Merle staunte, als sie das prächtige, weiße Kleid an der Dame erblickte. Merle war so erstaunt, dass sie in dem Moment nichts sagen konnte. Stattdessen sprach die Frau zu ihr: „Dir und deiner Mutter habe ich etwas ganz besonderes gegeben. Dieses Lebkuchenhaus ist wirklich etwas Besonderes. Um euch das zu beweisen, sieh gut zu.“ Dann biss die alte Dame ein Stück des Lebkuchenhauses ab und sprach: „Schnee, Schnee, komm herein, ich wünsche dich herbei.“ Im selben Moment fing es an zu schneien und zwar so viel, wie es in den Jahren zuvor nie geschneit hatte. Da sagte die Frau: „Ich hoffe, jetzt glaubst du mir. Wenn du es bis Weihnachten nicht verzehrt hast, wird euer Weihnachtsfest vom Teufel ruiniert werden. Erklär deiner Mutter alles und schöne Vorweihnachtszeit euch beiden.“ Und so verschwand die Frau im Schneefall. Kurz darauf kam Merles Mutter zurück. Merle erzählte ihr alles und ihre Mutter war glücklich wie lange nicht mehr. Bis Weihnachten hatten sie das Lebkuchenhaus aufgegessen und all ihre Wünsche erfüllt. Die beiden erlebten die schönsten Weihnachten in einem großen Haus, das sie wundervoll geschmückt hatten. Gegen Mitternacht fand ein tolles Krippenspiel neben dem Bad Homburger Schloss statt. Anschließend feierten alle Familien gemeinsam im Kurpark mit festlicher Weihnachtsmusik und leckerem Gebäck. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.

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von Alexandru Moldovan, E-Phase, Kaiserin-Friedrich-Gymnasium


Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit in der Kurstadt Bad Homburg, da lief Flynn die Louisenstraße entlang. Mit ihm waren hunderte Bürger diesen Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Im Gleichschritt marschierten sie neben den unzähligen Geschäften. Bald war Weihnachten. ErAlle verkauften sie Dekorationen und Schmuck aus Lagerbeständen, doch niemand wollte etwas dergleichen haben. Jeder sah an den bunten LEDs der Stände vorbei, jeder sah auf den Boden, jeder war für sich. So auch Flynn.

Bei seinem Büro angekommen, erwartete sein Chef ihn schon. Mit finsterer Miene sah er auf Flynn herab.

<<Herr Stahl, fünf Minuten zu spät.>> meckerte er. <<Beim nächsten Mal maße ich es mir an, solch untolerierbares Verhalten zu sanktionieren.>>

<<Tschuldigung.>> entgegnete Flynn knapp. Am liebsten hätte er sich dieser Schikane entzogen.

Nach etlichen Überstunden wurde Flynn um 19 Uhr endlich in den Feierabend entlassen. Es war schon dunkel. Draußen regnete es in Strömen. Flynn machte sich auf den Weg nachhause. Die Straße wirkte fast leergefegt. Bei dem Wetter wollte niemand überhaupt nach draußen. Zu öde, zu kalt, zu nass und letztendlich zu spät. Bald war Weihnachten. Niemanden kümmerte es.

Hundemüde rieb er sich seine Augen. Genau in diesem Moment vernahm Flynn etwas Merkwürdiges. Durch die eigentlich undurchdringbare Wolkendecke leuchtete ein goldenes Licht auf die Straße herab. Flynn blieb stehen und betrachtete den geheimnisvollen Strahl. Er leuchtete wie eine Straßenlaterne, nur heller. Einige Sekunden vergingen und der Lichtkegel fing an, sich durch die Louisenstraße zu bewegen. Flynn beschloss, ihm zu folgen.

Nach und nach legte er an Tempo zu. Erst schlenderte das Licht mit Schrittgeschwindigkeit durch die Gassen Bad Homburgs. Dann jedoch beschleunigte es schlagartig und Flynn musste ihm hinterher flitzen. Durch den Regen, vorbei am Kurhaus. Hin und wieder rannte er durch eine Pfütze. Doch im jetzt hatte er nur Augen für das Licht. Einige Zeit später fand Flynn sich vor dem Landgrafenschloss wieder. Er war völlig außer Atem. Erschöpft blickte er auf das elegante Schloss. Hinter der royalen Fassade ragte der weiße Turm empor. Selbst im Dunkeln stachen seine hellen Mauern heraus. Flynn legte die letzten Meter zum Innenhof zurück. Dort musste sich das Licht verzogen haben, er war sicher.

Angekommen peitschten ihm eiskalte Flocken ins Gesicht. Schnee! Verwundert blieb er stehen, um das Spektakel zu betrachten. Ihm bot sich ein idyllisches Bild, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte: Eine weiße Decke breitete sich über Boden und Dächer aus. Obwohl keine Lampe brannte, war es hell. Alle Geräusche wirkten gedämpft. Bis auf das leise Rieseln des Schnees, war es absolut still.

Vor der Treppe, die den Turm hinaufführte, stand ein kleines Mädchen. Seine blonden Haare reichten ihr bis zu den Schultern und die Konturen glänzten golden.

<<Du bist Flynn, ja?>> fragte die Kleine.

<<Ja.>> antwortete er, während er sich fragte, was sie um diese Uhrzeit alleine trieb. Wo waren denn überhaupt ihre Eltern?

<<Ich bin der Stern der Weihnacht und habe eine Bitte an dich.>>

<<Der was?>>

<<Hör mir zu. Du kennst doch bestimmt Weihnachten, oder?>>

<<Äh, ja. Ist der Tag, den niemand mehr feiert.>>

<<Genau. Weißt du, vor einiger Zeit starb hier im Weißen Turm eine Prinzessin. Sie war wunderschön und besaß die Macht, es schneien zu lassen. Sie brachte den Menschen immer den Winter. Am 24. Dezember lief sie durch die Stadt und beschenkte alle. Doch da war auch ihr Vater. Ein großer und mächtiger Mann mit viel Geld. Er war einflussreich und mochte nicht, dass alle immer feierten. Lieber sollten sie arbeiten und sich auf das „Wichtige“ konzentrieren. Also wollte er Weihnachten ein Ende bereiten und setzte seine Tochter aus. Tage sind vergangen und sie musste draußen im Schnee frieren, den sie selbst gemacht hatte. Am Ende war sie gestorben, genau hier. Mit ihr starb auch Weihnachten und die Menschen wurden unglücklich.>>

Eine kurze Stille trat ein.

<<Nun liegt es an einem Auserwählten, das Schicksal zu ändern und die Winterfreude der Menschen zurückzuholen. Ob du das machen willst, entscheidest du selbst.>>

Mit diesen Worten flammte das Licht ein letztes Mal auf, bevor die Kleine allmählich verpuffte. Eine schöne Legende, dachte Flynn. Er spürte die Schneeflocken auf sein Gesicht fallen.

Bald war Weihnachten.


Am nächsten Tag fackelte Flynn nicht lange. Draußen regnete es wie gehabt. Aber das hielt ihn nicht davon ab, seine dicke Jacke anzuziehen und früh morgens loszumarschieren. Rasch machte er sich auf in die Innenstadt. Dort legte er eine Verschnaufpause ein und blickte hin und her. Um ihn herum waren die Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Er jedoch hatte etwas anderes vor. Ohne Umschweife begab er sich in den nächsten Laden.

Flynn hatte die Zeit aus den Augen verloren. Erst Stunden später als gewöhnlich erschien er bei der Arbeit. Mit seinen zehn Einkaufstüten war er heute der Blickfänger in seinem Büro. Allerdings ließ er sich davon nicht beirren.

Flynn stellte seine Taschen ab und begann, den Kram auszupacken. Von roten Kugeln mit Rentiermustern bis zu grünen Girlanden mit bunten Lämpchen war alles dabei. Heute würde er seinen Arbeitsplatz dekorieren.

Gerade als er den kleinen Tannenbaum aus Plastik rausholte, erschien sein Chef in der Tür.

<<Und schon wieder. Nicht nur, dass Sie erneut zu spät erschienen sind. Wohl hat dies Ihnen nicht gereicht, wie es scheint.>>

Zornig lief er an den Pult und riss eine braune Papiertüte runter. Unerträgliches Scheppern machte sich im Büro breit. Glasscherben verteilten sich über den Gesamten Teppich. Köpfe von Zauberelfen rollten durch den Flur.

<<Sie wagen es also noch mein Büro zu verunstalten? Was vermag ich denn noch zu sagen? Hiermit sind sie ihrer Arbeitsstelle fristlos verwiesen. Packen sie ihr Hab und Gut. Ich möchte Sie im Nu vor der Tür sehen. >>

<<Aber, es ist doch bald Weihnachten!>> widersprach Flynn. <<Ist es nicht viel schöner, einfach mal zu feiern? Zumindest dieses eine Mal im Jahr?>>

<<Desolé, aber ich glaube nicht an Transzendentes. Alberne Legenden von Geschenk, Freude und der Magie eines heiligen Abends, welch ein Irrsinn! Fokussieren Sie sich auf die Dinge von Belang, Herr Stahl.>>

Damit wandte er sich von Flynn ab, ohne auch nur ein weiteres Wort mit ihm zu wechseln.


Mittag. Glocken läuteten, Kinder spielten auf der Straße. Karl sah auf seine Dokumente. Ja, dieses Jahr hatte viele Früchte getragen. Er schwamm förmlich in Geld und materiellen Besitztümern. All das konnte sein eigentliches aber Problem nie lösen. Nach außen hin gab er sich stark. Na klar, wie sonst durfte er sich als der Vorsitzende eines der mächtigsten Unternehmen weltweit geben? Völlig am Ende vom vielen Arbeiten rieb er sich seine Augen. Mitte vierzig sah er aus, wie ein Rentner. Jahre war es schon her, dass er den heiligen Abend zusammen mit jemandem verbracht hatte. Und es tat weh. Bis heute fühlte er sich schuldig. Schuldig, seine eigene Tochter ausgesetzt zu haben. Einst sein wertvollster Schatz und sein größtes Glück. Getauscht für etwas Vergängliches.

Plötzlich riss ein Klopfen ihn aus der Starre. Karl erhob sich schweren Herzens von seinem Stuhl und öffnete die massive Tür aus Mahagoni. Draußen stand niemand. Bloß ein einsames Paket thronte vor seinem Haus. Mühselig schleppte Karl das Päckchen ins Warme. Er hielt einen Moment inne. Wer war der Absender nur? Viel wichtiger, wer schenkte einem verbitterten alten Mann wie ihm überhaupt etwas? Behutsam öffnete er das Paket und fand eine Schneekugel innendrin. Sie beherbergte den weißen Turm und einen Weihnachtsmann, der mit seinen Rentieren Kreise drumherum flog.

„Von Flynn Stahl, fröhliche Weihnachten“ stand auf einem Etikett geschrieben.

Unwillkürlich musste er lächeln. Ausgerechnet er.

Es war Weihnachten. Die Glocken hörten auf zu läuten. Still und leise fielen die ersten Schneeflocken auf Bad Homburg.


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von Charlotte Sehnwitz, 3. Klasse, Landgraf-Ludwig-Schule


Es war einmal ein Mädchen namens Lisa. Es fand, dass es so viele Besonderheiten im Frühling, Sommer und im Herbst gab. Nur im Winter nicht. Ihr Vater sagte: „Es gibt auch Besonderheiten im Winter. Wol­len wir mal suchen?“. „Ja“, sagte Lisa. Sie gingen los. Lisa hörte etwas und sie rannte durch den hohen Schnee. „Warte!“, rief ihr Vater. Lisa blieb unter einem großen Baum stehen. Sie schaute nach oben und staunte, denn da waren Eiskristalle. Das wusste Lisa nicht. „Gibt es noch mehr Besonderheiten im Win­ter?“, fragte sie. „Ja“, sagte Lisas Vater. Sie sah Fußspuren im Schnee und folgte Ihnen und kurz danach sah sie ihre Freundin Lena. Sie tanzte im Schnee. „Hallo Lena“, sagte Lisa, „du hast im Schnee getanzt“. „Ja, ich weiß!“ „Ich will auch“, sagte Lisa. Sie tanzte, rutschte aus und fiel hin. „Alles okay?“ „Ja“, sagte Lisa. „Gibt es noch mehr Besonderheiten?“, fragte Lisa. „Was meinst du?“, fragte Lena. „Wir suchen nach Besonderheiten, die es nur im Winter gibt. Wie zum Beispiel deine wunderschönen Tanzfußspuren. Wir haben auch das Klingen und Klirren von Eiszapfen gehört“. Oh das klingt schön, zeigst du es mir?“ „Ja, sobald wir die dritte Besonderheit gefunden haben. Dann gehen wir mal am Weißen Turm gucken! Nein, am Kleinen Tannenwald“. Sie stapften durch den hohen Schnee und nach 20 Minuten waren sie da. Lisas Papa sagte: Seht mal, der See ist zugefroren“. „Oh ja, da laufen Leute Schlittschuh. Dürfen wir auch?“ „Ja“. „Wie geht das?“ „Das musst du selbst herausfinden“. „Okay“, sagte Lisa, „ich versuche es“. Lena ging aufs Eis und tanzte wunderschön auf dem Eis. „Lisa, versuche es auch einmal, es ist ganz leicht!“. Lisa ging ebenfalls aufs Eis und fiel hin. Alle lachten, auch Lisa lachte und versuchte es noch ein­mal und glitt übers Eis.


Am nächsten Tag fragte Lisa ihren Papa: „Wann ist Weihnachten?“ „In drei Tagen“. „Dann schreibe ich schnell meinen Wunschzettel! Ich wünsche mir einen Hund.“ Danach langweilte sie sich: „Was kann ich jetzt machen? Alles ist eingeschneit“. Da baute Lisa einen Schneehügel vor der Landgraf-Ludwig-Schule und überlegte: „Dieser Schneehaufen hat genau die Größe einer Ente“. Lisa baute eine Schneeente, dann baute sie noch einen großen Schneefrosch Lena kam vorbei und versteckte sich hinter dem Schnee. Lisa sagte: „Hallo lieber Schneefrosch“. Der Schneefrosch sagte „quak quak“. Lisa sagte erschro­cken: „Du kannst ja wirklich reden“. Da sprang Lena hinter dem Schneefrosch hervor und rief: „Überra­schung!“. Lisa sagte: “Und was für eine, ich dachte der Schneefrosch kann wirklich reden. Morgen ist Weihnachten und ich wünsche mir einen Hund; und was wünscht du dir?“ „Ich wünsche mir eine Puppe“.


Am nächsten Tag war endlich Weihnachten und Lisa ging zum Krippenspiel in der Erlöserkirche. Bei der Aufführung vergaß sie ihren Text, so aufgeregt war sie. Danach war es schon Nachmittag und Lisa war­tete und wartete, bis es endlich Abend war. Sie machte einen Spaziergang zum weißen Turm und als sie dort ankam, war es schon dunkel, nur die Sterne leuchten. Lisa schaute in den Himmel und sah einen ganz großen Stern - und wie hell und schön er war! Da kam eine Gestalt aus dem Stern mit einem Hund im Arm. Es war ein Engel und er schwebte genau auf Lisa zu. Der Engel landete und überreichte Lisa den kleinen Hund. Sie freut sich riesig, dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war und sie zum ersten Mal einen Engel sah.


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